Donnerstag, 28. August 2008

Längenkreise in der Antarktis

Die Linien des geographischen Gradnetzes, die über die Pole verlaufen und senkrecht zu den Breitenkreisen stehen, nennt man Längenkreise. Im Gegensatz zu den Breitenkreisen (nur der Äquator ist ein Grosskreis) haben alle Längenkreise etwa den gleichen Umfang.
Die Hälfte eines solchen Grosskreises - von Pol zu Pol - nennt man Meridian oder Mittagslinie, weil alle Punkte auf dem gleichen Meridian zur gleichen Zeit Mittag haben. Wo mit der Zählung begonnen wurde, war einfach ein Entscheid. Dieser *Nullmeridian* wurde 1884 international festgelegt und geht durch die Sternwarte von Greenwich in London. Der direkt gegenüberliegende Meridian bei 180° wurde als Datumsgrenze festgelegt. Die Zählung erfolgt in östlicher und westlicher Richtung und die Gradzahl erhält den Zusatz "E" für Ost , resp. "W" für West.

Der Abstand von einem Längenkreis zum andern (Grad) beträgt im Gegensatz zu den Breitenkreisen nur am Äquator ca. 111km oder 60 Seemeilen. Je näher beim Pol, desto näher liegen die Meridiane beisammen. So gesehen wäre es am Pol immer Mittag (wenn hell), resp. Mitternacht (wenn dunkel).

Diese Distanz zwischen zwei um ein Grad auseinander liegenden Längenkreise - gemessen auf einem Breitenkreis - nennt man Abweitung. Am Äquator beträgt sie 111.307km, beim 30. Breitengrad 96.475km, beim 60. Breitengrad nur noch 55.793km und am Südpol 0km. In der Schifffahrt wird die Abweitung in Seemeilen gemessen.