Freitag, 29. August 2008

Robben der Antarktis

SYSTEMATK (nur Fauna der Antarktis)

Ordnung Carnivora ( Raubtiere )
Überfamilie Canoidea ( Hundeartige )
Zwischentaxon Pinnipedia (Robben)
Familie /Otariidae (/Ohrenrobben)
Gattung Arctocephalus (Südliche Seebären)

  • Antarktischer Seebär (Arctocephalus gazella)

Familie /Phocidae (/Hundsrobben)
Unterfamilie Monachinae
Gattung Mirounga (See-Elefanten)

  • Südlicher See-Elefant (Mirounga leonina)

Gattung Ommatophoca

  • Rossrobbe (Ommatophoca rossii)

Gattung Lobodon

  • Krabbenfresserrobbe (Lobodon carcinophagus)

Gattung Hydrurga

  • Seeleopard (Hydrurga leptonyx)

Gattung Leptonychotes

  • Weddellrobbe (Leptonychotes weddellii)

Die antarktischen Robben werden in Hundsrobben (Phocidae) und Ohrenrobben (Otariidae) unterteilt. Die Mehrzahl der antarktischen Robben gehören zu den Hundsrobben. Typisch ist das Fehlen der äusseren Ohren - trotzdem haben sie ein feines Gehör. Zur Familie der Ohrenrobben gehören in der Antarktis die Pelzrobben, als Beispiel unten einzig der Antarktische Seebär.Vier eng verwandte Robbenarten leben auf dem Eis und im Ozean der Antarktis. Sie werden auch Südrobben (Lobodontini) genannt. Auf eine besondere Art und Weise haben sie eine Form der Koexistenz gefunden.
Keine der Arten ist ein ausgesprochener Nahrungsspezialist, aber jede hat besondere Vorlieben: Die Rossmeerrobbe bevorzugt Tintenschnecken, die Weddellrobbe Fische und der Krabbenfresser siebt mit seinen daran angepassten Backenzähnen Krill aus dem Wasser.

Seeleopard
lateinisch: Hydrurga leptonyx
englisch:. Leopard Seal
Alter bis 25 Jahre
Grösse : bis zu 3 Meter
Gewicht: bis 300 kg
Anzahl: ca. 250'000
Nahrung: Pinguine, Fische, Tintenfische, Krill
Feinde:
Verbreitung: Packeis im Sommer, Küstenstrände der polaren Inseln im Winter Besonderheiten: der Seeleopard ist die einzige Robben, die andere Robben frisst, er hat ein ausgezeichnetes Seh- und Geruchsvermögen unter Wasser

Ihren Namen verdankt der Seeleopard (Hydrurga leptonyx) ihrem gefleckten Fell und ihrer Jagdtechnik als Einzelgänger, der seiner bevorzugten Beute - zum Beispiel Pinguinen - mitunter auch auflauert, Der Speiseplan ist abwechslungsreicher als der anderer antarktischer Robben. Ausser Krill (50%) fressen Seeleoparden Pinguine (20%), andere Robben (14%), Fische (9%) und Tintenfische (6%). Pinguine und Robben kommen als Beute vor allem während der Fortpflanzungszeit vor, während es im Winter vor allem Krill ist. Das durchschnittliche Körpergewicht beträgt bei 300kg, wobei die Weibchen etwa 10% schwerer sind. Sie werden mit etwa 5 Jahren geschlechtsreif und können 15 Jahre und länger leben. Anfangs der 80er Jahre wurde die Population auf 400'000 geschätzt und man rechnet bis zum Jahre 2000 mit 600'000 Tieren.

Rossrobbe
lateinisch: Ommatophoca rossii
englisch:. Ross Seal
Alter
Grösse : 350 cm
Gewicht: 450 kg
Anzahl: ca. 220'000
Nahrung: Tintenfische, Fische, Krill
Feinde: Killerwal, Seeleopard
Verbreitung: Packeis im Sommer, Küstenstrände der polaren Inseln im Winter Besonderheiten: benannt nach dem britischen Forscher James Ross, Rossrobben können eine fast senkrechte Haltung einnehmen

Die Ross-Robbe (Omatophoca rossii) ist ein eigentlicher Tintenfisch-Spezialist. Die Art geht nie an Land - ausserhalb des Wassers ist sie auf Eisschollen im dichten Packeis anzutreffen. Da sie
nur in den unzugänglichsten Gegenden lebte, wurde sie lange Zeit als eine sehr seltene Art gehandelt. Ausserdem trifft man sie nur einzeln oder in Paaren an. Die Populationsgrösse liegt bei etwa 220'000 Tieren. Weil sie die dichteren Eisregionen bevorzugen, werden sie nicht so wie
die Krabbenfresser von Schwertwalen und Seeleoparden angegriffen. Ihre relativ geringe Populationsgrösse ist eher auf die Nahrungsknappheit in ihrer Umgebung zurückzuführen

Südlicher See-Elefant
lateinisch: Mirounga leonina
englisch:. Southern Elephant Seal
Alter
Grösse : Bullen 6 m, Weibchen 3 m
Gewicht: Bullen bis 3500 kg, Weibchen bis 1800 kg
Anzahl: ca. 700'000
Nahrung: Fische, Tintenfische
Feinde:
Verbreitung: rund um die Antarktis
Besonderheiten:

Der Südliche See-Elefant (Mirounga leonina) hat seinen Namen von der rüsselartigen Erweiterung der Nase des erwachsenen Bullen, die sein Gebrüll verstärkt. Der massige graue Körper erinnert ebenfalls an einen Elefanten. Das wesentlich kleinere Weibchen erscheint dagegen vergleichsweise zierlich. Die Südlichen See-Elefanten haben ihre Fortpflanzungsplätze über die subantarktischen Inseln verteilt, doch sind sie auch regelmassig auf dem Antarktischen Kontinent anzutreffen. Der Grössenunterschied zwischen den Geschlechtern ist stärker ausgeprägt als bei jedem anderen Säugetier: Bullen sind bis sieben Mal schwerer als Kühe. Die grössten und erfolgreichsten Bullen beanspruchen die grössten Harems - diese können bis zu fünf Meter lang sein und bei guter Kondition über vier Tonnen wiegen. Die Geschlechtsreife tritt erst spät ein und Bullen gelingt es erst mit 9 bis 14 Jahren ein eigenes Harem zu erobern.
Er ernährt sich hauptsächlich von Fischen und Tintenfischen, die sie in bis zu 300 Meter Tiefe erbeuten. Wie andere Tiere, die in großen Tiefen tauchen, haben auch See-Elefanten übergroße, Licht sammelnde Augen

Weddellrobbe
lateinisch: Leptonychotes weddellii
englisch:. Weddell Seal
Alter
Grösse : bis 3 Meter
Gewicht: bis zu 450 kg
Anzahl: ca. 800'000
Nahrung: Fische, Tintenfische, Krill
Feinde:
Verbreitung: rund um die Antarktis, auf Eisflächen in der Nähe von Rissen und Löchern.
Besonderheiten: sie hat den namen vom Polarforscher James Weddell, es ist das am weitest südlich lebende Säugetier

Die Weddellrobbe (Leptonychotes weddelli) ist das am weitesten südlich anzutreffende Säugetier. Sie leben nahe der antarktischen Festlandküste entweder auf dem Eis oder im Winter unter dem Eis. Die Tiere sind sehr gross und beide Geschlechter werden bis zu 400kg bei einer Länge von drei Metern. Sie ernähren sich hauptsächlich von Fischen und Tintenfischen und tauchen dabei bis zu 600 Meter tief. Manchmal bleiben sie bis zu einer Stunde unter Wasser. Im Winter lebt sie ständig unter Wasser, muss aber mit den Klauen und Zähnen Luftlöcher offen halten. Nach zehn Jahren sind die Zähne meistens abgenutzt und die Tiere sterben in der Regel weniger durch Räuber oder mangelnde Nahrung, sondern durch die Bedingungen des Eises. Es gibt nur wenige Tiere, die länger als 15 Jahre leben können.

Antarktischer Seebär
lateinisch: Arctocephalus gazella
englisch:. Antarctic Fur Seal
Alter
Grösse : ca. 2 Meter
Gewicht: 120 kg die Bullen und 40kg die Weibchen
Anzahl: ca. 4 Millionen
Nahrung: Krill, Fische, Tinentfisch
Feinde:
Verbreitung: Küstenstrände der polaren Inseln
Besonderheiten:

Der Antarktischer Seebär (Arctocephalus gazella) hat als zweiten Namen Kerguelen Seebär. Die Erforschung der Antarktis war in ihren Anfängen eng mit der Jagd nach dem kostbaren Pelz des Antarktischen Seebären verknüpft. Er war so begehrt im Chinahandel, dass er gegen Ende des
19.Jahthunderts beinahe ausgerottet wurde. Um ca 1930 kannte man lediglich eine Restpopulation von etwa hundert Tieren auf Bird Island / South Georgia. Die Robbenschlägerei begann in Südgeorgien und nach der Ausrottung wurde einfach auf den Südshetlands , auf Macquarie und weiteren Inseln geschlachtet. Heute erholt sich die Art wieder recht gut - und obwohl keine kontinentale Art - und zieht seine Jungen wieder südlich der Antarktischen Konvergenz auf: auf South Georgia, South Sandwich, South Orkneys und South Shetlands. 1982 gab es bereits ca. 900'000 Tiere mit etwa 250'000 Jungtieren pro Jahr und man schätzte bis zum Jahr 2000 etwa vier Millionen Antarktische Seebären. Die Bullen besetzen und verteidigen Territorien, in denen sie sich mit mehreren Weibchen paaren. Der Gewichtsunterschied ist enorm: ca. 130kg die Männchen, ca. 40kg die Weibchen.

Krabbenfresserrobbe
lateinisch: Lobodon carcinophagus
englisch:. Crabeater Seal
Alter etwa 30 Jahre
Grösse : bis 3 Meter
Gewicht: bis zu 230 kg
Anzahl: ca. 30 Millionen
Nahrung: Krill, Fische, Tintenfische
Feinde:
Verbreitung: Packeis der Antarktis
Besonderheiten: Krabbenfresserrobben sind die grössten Krillverzehrer - alle zusammen fressen 80 Mio. Tonnen pro Jahr

Heute und auch in absehbarer Zeit ist die Krabbenfresserrobbe (Lobodon carcinophagus) der weltweit häufigste Flossenfüssler, nach Schätzungen stellen sie über 50% aller 36 Robbenarten. Biologen vertreten die Auffassung, dass wegen dem starken Rückgang der Wale diesen krillfressenden Robben eine grössere Nahrungsmenge als früher zur Verfügung steht.
Zurückhaltende Schätzungen gehen von einer Population von über 30 Millionen Tieren aus, Der Nahrungsüberfluss bewirkt zudem einen früheren Eintritt in die Geschlechtsreife. Ein ausgewachsener Krabbenfresser von 190 kg benötigt fast 15 kg Krill pro Tag. Sie jagen am intensivsten von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang, da während dieser Zeit die Krillschwärme am dichtesten unter die Wasseroberfläche aufsteigen. Die Krabbenfresser ziehen nicht umher, sie sind Einzelgänger und verbringen fast ihr gesamtes Landleben auf Eisschollen und nicht auf dem Festland.