Donnerstag, 28. August 2008

South Georgia

Es lässt sich nicht eindeutig feststellen, wer nun der Entdecker dieser Insel war, die Angaben der alten Seefahrer waren oft mehrdeutig. 1675 soll sie der spanische Kapitän de la Roche , 1756 der ebenfalls spanische Seefahrer D.Guyot gesichtet haben, aber erst Kapitän Cook hat eine genaue Aufnahme der Insel durchgeführt. In der Folgezeit wurde sie von fast jeder Expedition besucht, welche in diesen Gewässern weilte (Shackleton, Wilhelm Filchner, usw.) Südgeorgien war auch Schauplatz der Robbenschlächterei und diente ab 1904 als Walfangstation.
Das Innere der Insel ist wildes Bergland, der höchste Berg ist mit 2804m der Mt.Paget. Die Gebirgswelt kann als hochalpin bezeichnet werden, die Gletscher enden in den Fjorden der Küste und die Schneegrenze liegt bei 600m. Die Südwestküste ist ungegliedert, die Nordostküste dagegen reich mit Fjorden durchsetzt.
Der wärmste Monat ist der Februar mit +5.2°, der kälteste der Juli mit -2.2°. Der Niederschlag ist sehr hoch und fällt meist in Form von Schnee, so dass die Westküste das ganze Jahr eine Schneedecke hat. Die Fjorde sind klimatisch begünstigt, weil Föhnwinde die Schneedecke zum Abschmelzen bringen können. Das ganze Jahr hat es eine starke Bewölkung und auch Nebel ist sehr häufig. Stürme treten oft auf, besonders im Frühjahr.
Die Vegetation beschränkt sich auf die Ufer der kleinen Wasserläufe und einigen Mooren. Besonders die Tussock-Polster sind typisch, daneben gibt es einige Blütenpflanzen, Farne, Moose und Flechten. Nur eine Blütenpflanze ist endemisch, die andern wurden im Laufe der Jahre eingeschleppt. Bei den Moosen und Flechten gibt es allerdings viele endemische Arten.

Die Vogelwelt umfasst mit Ausnahme der rein antarktischen Pinguinarten alle Vogelgattungen die im Südpolargebiet heimisch sind. Endemisch sind eine Entenart (Anas georgica) und ein Strandläufer (Antus antarcticus). See-Elefanten sind die einzige Robbenart, die früher zahlreich vertretene Pelzrobbe wurde durch den Robbenschlag zwischen 1780 und 1810 vernichtet. 1911 brachte Larsen einige Rentiere auf die Insel, 1935 war die Herde bereits auf 800 Tiere angewachsen und wieder 25 Jahre später waren es bereits über 3000 Tiere. Auch hier hat der Mensch Ratten und Kaninchen eingeschleppt.

Die Walfangstation Grytviken wurde 1904 von Larsen gegründet, hatte 1925 1337 Einwohner (3 Frauen) und 1946 wegen Abnahme des Walfangs noch 360 Einwohner (7 Frauen). Grytviken liegt an einer kleinen Hafen, dem besten Südgeorgiens und hat eine Tiefe von 10 m. Gegen Stürme ist der Hafen sicher, gegen Fallwinde schützt nur ausreichende Verankerung. Der Gezeitenhub beträgt 1m.

Politisch wurde die Inseln 1908 den Falkland Island Dependencies einverleibt, dies wurde von Argentinien nie anerkannt. Um Südgeorgien liegen einige Felseilande so u.a. im NW Bird, wo sich zeitweise Ornithologen aufhalten.

Auf Bird-Island befindet sich auch eine Wetterstation.

South Georgia hat eine Fläche von 4143km², mit den umliegenden Inseln gar 4180km².

Die grössten davon sind Bird-Island und Willis und liegen im äussersten Westen, sowie Annenkov Island und Pickersgill Islands im Südosten.

Zu Südgeorgien gehören auch noch zwei von der Insel weit entfernte Felsen: die Shag Rocks und die Clerke Rocks. Die Shag Rocks liegen 250km westlich von Südgeorgien auf dem Weg zu den Falklands



Aufnahme der Insel Südgeorgien (South Georgia) Im Zentrum auf der Nordseite der Insel befindet sich der geschützte ehemalige Walfanghafen Grytviken). Die Insel wurde 1982 während des Falklandkrieges von Argentinien besetzt.



Die Clerke Rocks liegen südöstlich und ragen bis 250m über den Meeresspiegel.