Freitag, 29. August 2008

Wirtschaft in der Antarktis

Die Wirtschaft der Antarktis ist bedeutungslos - zumindest für die nächsten 50 Jahre. Ausserdem ist das politische Schicksal der Antarktis nicht endgültig geregelt - Interessenkonflikte wären vorprogrammiert. Das Umweltschutzprotokoll von 1991 verbietet den Bergbau für die nächsten 50 Jahre.

Trotzdem hat der steigende Bedarf an Nahrungsmitteln und Rohstoffen sowie das drohende Versiegen verschiedener Energiequellen das Interesse an einer wirtschaftlichen Nutzung der Antarktis ansteigen lassen. Früher galt dies nur für dem Fang von Meerestieren, wie Pelzrobben (ab 1820). Walen (ab 1904) und ab ca 1970 auch dem Krill. Der Abbau von Bodenschätzen (Kohle, Eisenerz, Buntmetallerz, Uranerz, Erdgas, Erdöl) war bisher nicht wirtschaftlich, vor allem wegen der extrem schwierigen Naturbedingungen, wie Klima oder dicke Eisschicht. Die geschätzten Rohstoffvorkommen sind aber enorm: 45 Mrd. Barrel Erdöl, 115 Bill. m3 Erdgas, ferner Titan, Chrom, Eisen, Kupfer, Kohle und Uran sowie Platin und Gold.

Früher waren Fangerträge bei Fischen, Robben und Walen ein wichtiger Wirtschaftfaktor - er führte zu einem eigentlichen Raubbau an der Natur. Die heutigen Fangquoten sind stark eingeschränkt oder werden für die wissenschaftliche Forschung durchgeführt oder damit begründet. Damit bleibt nur noch der Tourismus mit einiger Bedeutung übrig. In erster Linie sind es die Kreuzfahrten im Bereich der antarktischen Halbinsel. Neue Formen des Tourismus ist der Sporttourismus mit Bergsteigerexpeditionen, Antarktismarathon und die privat gesponserten Antarktisdurchquerungen

Fischfang

Fischereikontrolle im TAAF Gebiet:1978 errichtete die TAAF-Verwaltung Schutzzonen ein, um den Fischfang in diesen Gebieten zu kontrollieren - vier Jahre später trat die CCAMLR (Konvention zum Schutz der lebenden Meeresschätze in der Antarktis) in Kraft, welche den Fischfang in der gesamten Antarktis unter Schutz stellt. Zur Überwachung werden besonders
die beiden Schiffe Austral und Albatros eingesetzt.
Cachet von einem russischen Fischereischiff. Die Briefe wurden jeweils in Kerguelen aufgegeben.



Bei der "Walther Herwig" handelt es sich um ein deutsches Fischereiforschungsschiff, das regelmässig bei Antarktisexpeditionen
eingesetzt wurde.





Krillfang


Robbenfang

Der Bericht von Kapitän Cook über grosse Robbenbestände führte amerikanische und britische Robbenfänger in die Antarktis. Die Pelzrobben wurden beinahe ausgerottet. Der letzte Fang war 1907 auf Südgeorgien, ausser einzelnen Tieren gab es keine grösseren Bestände mehr. Seit Mitte der 50er Jahre wächst die Population um 15% pro Jahr und hat heute die ursprüngliche Grösse von knapp einer Million wieder erreicht. Ab 1910 wurden die See-Elefanten auf Südgeorgien gejagt, pro Jahr 6000 Bullen.

Die Jagd wurde erst 1964 beendet, nachdem dort die Walfangindustrie aufhörte. Seit 1972 ist die Pelzro.bbe, der See-Elefant und die Rossrobbe südlich des 60.Breitengrades total geschützt. Für die übrigen Robben wurden jährliche Fangquoten festgesetzt. Über die Fänge muss Buch geführt
werden und es darf nicht auf offener See gejagt werden. Es wurde auch eine Schonzeit von Anfang März bis Ende August eingeführt, es wurden sechs Zonen eingerichtet, die rotierend ein ganzes Jahr von der Bejagung ausgenommen sind, in 3 Reservaten ist der Fang gänzlich verboten