Freitag, 29. August 2008

Leben-Überleben

Die Antarktis ist auch für die Tierwelt von aussen nicht gut erreichbar. Durch die Abgeschiedenheit sind hier auch viele endemische Arten anzutreffen - Tierarten die es nur hier und sonst nirgends gibt. Sie wurden meist in früher Zeit durch die Westwinddrift hierher getrieben.
Besonders auf den subantarktischen Inseln gibt es auch eingeschleppte Arten. Diese gelangten -bewusst oder unbewusst - durch den Menschen hierher. So wurde das Rentier der Arktis bewusst durch die Walfänger in Südgeorgien angesiedelt - andererseits kamen unbewusst auch Ratten an Land.

Bei einigen Vögeln gibt es solche, die als Sommergäste im Bereich der Subantarktis vorkommen, um hier vom reichlichen Nahrungsangebot zu profitieren.

Allein schon wegen der Abgeschiedenheit gibt es nur wenige Irrgäste, welche sich in diese Gegenden verirren und auch hier höchstens bis in die Subantarktis. Die Irrgäste werden gesehen und werden anschliessend viele Jahre nicht mehr registriert.

Es gibt 3 Regeln, welche für die Fauna der Antarktis zutreffen:

Bergmann'sche Regel oder Grössenregel bei Tieren derselben Art. Sie besagt, dass Tiere in kälteren Klimabereichen durchschnittlich grösser sind als in wärmeren Klimaten. Der Kaiserpinguin auf dem antarktischen Festland ist mit 120cm der grösste - der Galapagos.Pinguin nahe dem Äquator mit 47cm der kleinste.
Die Ursache liegt im physikalischen Grundsatz: bei grösserem Körpervolumen besteht eine relativ kleinere Körperoberfläche, d.h. der Kaiserpinguin verliert relativ weniger Wärme und hat daher in der Antarktis grössere Überlebensvorteile.

Gloger'sche Regel oder Färbungsregel. Die Melaninbildung bei Vögeln und Säugetieren ist abhängig vom Klima. In feuchtwarmen Gebieten ist sie grösser und die Färbung rot und braun - in kalten Trockengebieten ist sie geringer und die Färbung bringt graue Farbtöne hervor.

Allen'sche Regel oder Proportionsregel. Die Körperanhänge (wie Ohren, Schwanz) ist bei Tieren derselben Art in kälteren Regionen kleiner. Dadurch wird in der Polarkälte nur ein Minimum an Körperwärme verloren.

Endemische Arten

Endemische Tierarten kommen nur in einem bestimmten, eng umgrenzten Gebiet (z.B. einer Insel) vor. Die bekanntesten Fälle endemischer Tierarten kennen wir von lange abgeschiedenen Inseln, wie z.B. die Galapagos Inseln oder Madagaskar.
Etwa 90% der im Südpolarmeer lebenden Fischarten sind endemisch, d.h. sie leben nur hier und kommen sonst nirgends auf der Welt vor. Die nachfolgend aufgeführten Beispiele stammen von Südgeorgien - die

  • Südgeorgische Spiessenteund der
  • Südgeorgische Pieper
Südgeorgische Spiessente

Südgeorgischer Pieper









Die folgenden beiden Kormorane sind ebenfalls nur auf den betreffenden
Inseln zu finden:
Südgeorgienscharbe - [Phalacrocorax georgianus]
Heardscharbe (Phalacrocorax nivalis)
Macquariescharbe [Phalacrocorax purpurascens]

Eingeschleppte Arten

Rentier : Diese Tiere der Arktis sind in der Antarktis nur auf Südgeorgien vertreten, wo es eine Rentierherde gibt, die von Norwegern dort in der Nähe ihrer Walfangstationen angesiedelt wurden. Rentierherden sind auch auf der knapp nördlich der antarktischen Konvergenz gelegenen Insel Kerguelen anzutreffen.






Rentiere mit Jungen im Frühling








Renbulle im Herbst








Renherde im Spätwinter









Ren im Winter