Freitag, 29. August 2008

Politik in der Antarktis

Das "Kernstück der politischen Antarktis" ist der sogenannte Antarktisvertrag. Dabei unterscheidet man Vollmitglieder - sie unterhalten eine Ganzjahresstation oder sind Gründungsmitglieder - und assoziierte Mitglieder - mit einem qualifiziertem Interesse an der Antarktis.
Die endgültige Zugehörigkeit wird auch vom Antarktisvertrag nicht geregelt - die Ansprüche vor Inkrafttreten des Vertragswerkes wurden sistiert, spätere Ansprüche wurden verweigert. Die von Argentinien, Australien, Chile, Frankreich, Neuseeland, Norwegen und Grossbritannien seit Anfang des 20. Jahrhunderts erhobenen Gebietsansprüche sind im Vertrag ausdrücklich offen gelassen.
Viele Fragen sind also offen - so auch, ob die Antarktis (oder Teile davon) überhaupt Teil eines Landes oder gar ein eigenständiges Land sein kann - ein wichtiges Element eines eigenständigen Staates - die ständige Bevölkerung - trifft nicht zu. Auch das Personal der Winterstationen wird ständig ausgetauscht - alle Bewohner der Antarktis sind dort letztendlich nur Gäste.

Völkerrechtlich hat der am 1.12.1959 in Washington unterzeichnete Antarktisvertrag (in Kraft seit dem 23.6.1961) die Besitz- und Nutzungsrechte geregelt, jedoch immer für eine definierte Zeit. Danach ist die Antarktis ein internationaler Gemeinschaftsraum.

Heute stellt sich eher die Frage: Gehört in Zukunft (nach Ablauf des heute gültigen Vertrages im Jahre 2041) die Antarktis niemandem (terra nullis) oder gehört sie uns allen als Welterbe Antarktis.

Politikerbesuche

Politikerbesuche in der Antarktis sind nichts Aussergewöhnliches - auch
Leute aus dem Adel waren schon dort.


links : Senator Henry M. Jackson




Der frühere chilenische Diktator Augusto Pinochet




Vereinte Nationen - UNO

Die Antarktisfrage steht seit 1983 auf der Tagesordnung der UNO. Eine auch von anderen Entwicklungsländern unterstützte Initiative Malaysias zielte darauf ab, das Antarktis-Vertragssystem der UNO zu unterstellen und die Antarktis zum "gemeinsamen Erbe der Menschheit" zu erklären. Die Antarktisvertrag-Staaten lehnen dies ab. Sie verweisen darauf, dass jedem UNO-Mitglied der Beitritt zum Antarktisvertrag offen steht.

Die 49. Generalversammlung 1994 hat wieder Abstand von den Resolutionen genommen, die das Antarktisvertragssystem stark kritisierten und der UNO unterstellen wollten. Unter erheblichem Einsatz westlicher Antarktisvertrag-Mitgliedstaaten (Neuseeland, USA, Grossbritannien und Deutschland) wurde eine Konsensresolution erreicht, die die Anerkennung
für das Antarktisvertragssystem enthält.

Seit der 51.Generalversammlung 1996 wurde diese Linie durch eine neue Konsensresolution fortgesetzt, in der die Antarktisvertrag-Staaten ihre Position deutlicher als bisher zur Geltung bringen konnten. Zur Zeit wird die "Frage der Antarktis" im dreijährigen Rhythmus aufgenommen. Die letzte Konsensresolution wurde von der 54. Generalversammlung 1999
angenommen.

Weltnaturerbe

UNESCO - The World Heritage List

  • 1997 Heard and Mc Donald Islands
  • 1997 Macquarie Island

Antarktisinstitute

Die Antarktisinstitute werden von den teilnehmenden Staaten organisiert.

AANII - Arktis und Antarktisinstitut der ehem. Sowjetunion in Leningrad
- heute St.Petersburg






Kriegshandlungen

Die Kriegshandlungen im Bereiche der Antarktis betrafen Konflikte zwischen Grossbritannien und Argentinien.

Krieg um die Falklandinseln 1982
Die Falklandinseln liegen ausserhalb der antarktischen Konvergenz, nicht jedoch die zu den Falkland Islands Dependencies gehörenden Südgeorgien und Südsandwich Inseln.
Am 18. März 1982 kam es auf Südgeorgien zu einem folgenschweren Zwischenfall : Argentinische Arbeiter sind mit dem Schiff "Bahia Buen Suceso" nach Leith auf Südgeorgien gekommen, um dort vertragsgemäss eine ehemalige Walfangstation zu verschrotten. Dabei hissten die Arbeiter die argentinische Flagge, was die Briten veranlasste, ihr bewaffnetes Patrouillenschiff "Endurance" dorthin zu schicken. Argentinien zog nach und entsendete das bewaffnete Schiff "Bahia Paraiso". Bereits am 25 April eroberten britische Truppen Südgeorgien wieder zurück, vier Wochen or der Invason der Falkland Inseln.